MAIN, FRÄNKISCHE SCHWEIZ, WERN UND TAUBER

      DIENSTAG, 26. AUGUST BIS MITTWOCH, 3. SEPTEMBER

 

             Teinehmer: Hedwig Baur, Norbert Burger, Inge

           und Karl- Heinz Döbereiner, geistweise Lothar Bork

( Lothar Bork wollte bei der Tour auch mit dabei sein, musste aber kurzfristig ins Krankenhaus ) 

26. August:  Abfahrt ist um 10.10 Uhr vom Bahnhof Ebingen. Die Radtour war seit Februar 2008 beschlossene Sache. Einzelheiten insbesonders die Übernachtungsfrage wurden abgeklärt. Es wurde beschlossen, am Main, aber auch an der fränkischen Saale zu radeln, die unbekannte Wern mit  einzubeziehen und den Bogen über die Tauber zu schließen. Diese Rundtour ergibt sich zwangsläufig, will man das günstige Baden-Württemberg-Ticket nutzen.

Von Ebingen geht die Fahrt über Balingen, Stuttgart, Lauda nach Wertheim wo die Gruppe dann um 15.20 Uhr ankommt. Langsam kommt auch Freude auf die bevorstehende Tour.

               

Besichtigung der Stiftskirche mit seinem Jakobsfenster. Beachtenswert auch die Wertheimer Madonna mit stehendem Jesusknaben. Die benachbarte Kilianskapelle gilt als eine der schönsten gotischen Doppelkapellen Deutschlands.

Wir fahren weiter nach Urphar, wo wir die Wehrkirche, eine der ältesten Kirchen Deutschlands, ganz aus Holz, besichtigen. Der Wehrturm datiert um 900. Zu erkennen sind duch Laufstege zur Verteidigung. Im Inneren sind mehrere Fresken aus dem 13. Jahrhundert. Finanziert wurde der Kirchenbau durch Ablaßbriefe, die heute noch im Archiv von Würzburg einsehbar sind. Tief beeindruckt von der Schlichtheit und Ausdruckskraft dieser Kirche sausen wir den Steilen Berg hinunter auf unseren Main- Radweg.

Unser Radweg führt an Schloß Homburg vorbei nach Marktheidenfeld nach Glashofen. Im Dämmerlicht kommen wir dann nach einer Fahrleistung von über 28 km in der Pension Sonne an, wo wir den ersten Tag ausklingen lassen.

Mittwoch, 27. August

Nach einem etwas mageren Frühstück (die Wirtin hatte die Wurst- und Käseplatten im Kühlschrank vergessen)  geht es nun weiter nach Markheidenfeld. Bummeln auf dem Marktplatz, Besuch des Frank-Hauses, des reichen Weinhänlers aus der Barockzeit; dann auf dem Main- Radweg weiter nach Rothenfels. Die Burg Rotenfels, hoch droben auf einem Buntsandsteinsporn wird heute als Jugenherberge genutzt. Nächster Halt ist die Klosteranlage Neustadt, eine karolingische Gründung um 1130 Uhr.

Mittagspause am Main. Weiterfahrt nach Lohr. Dort folgen wir dem Altstadtrundweg, bewundern die reich verzierten Fachwerkhäuser mit ihrem Blumenschmuck. Wir sind begeistert von dieser Stadt mit ihren romantischen Gäßchen und Winkeln. Karl-Heinz erzählt, dass Lohr auch die Schneewittchenstadt ist. Hintergrund ist die Spiegelherstellung.

Die Fahrt geht weiter in Richtung Gemünden, wo bei Fam. Schipper hoch oben am Wald Quartier bezogen wird. Nach dem Duschen fühlen wir uns wieder richtig wohl und nehmen das Angebot von Frau Schipper an, uns zum Abendessen hinunter in die Stadt zu fahren.

Donnerstag, 28. August:

Wir fahren auf dem Saale-Radweg in Richtung Hammelburg. Gemeint ist natürlich die Fränkische Saale. Erster Halt ist an der Klosterkirche Schönau, einem ehemaligen Zisterzienserinnenkloster, heute betreut von drei Franziskanern, zwei Mönchen und einem Bruder. In Hammelburg ergibt sich ein kurzes Gespräch mit dem Vizebürgermeister; dann stellen wir unsere Räder beim Bahnhofsvorsteher ein. Die Frankenbahn bringt uns nach Bad Kissingen. Besuch des Rosenparks und des Kurparks. Nach gut 2 Stunden bringt uns die Bahn wieder zurück nach Hammelburg. Wir schnappen unsere Räder und weiter geht die Zugfahrt bis Gemünden. Tagesleistung 34,4 km. Beim Abendessen in der Linde besprechen wir die Fahrtroute des nächsten Tages.

Freitag, 29. August

Durch ein üppiges Frühstück gestärkt, radel wir von Gemünden bei Sonnenschein dem Main entlang nach Karlstadt. Dort stellen wir unsere Räder am Landratsamt ab und erkunden zu Fuß die Stadt: Das Rathaus mit doppelläufiger Freitreppe am weiten Marktplatz, den Glauberbrunnen. In der Spitalkirche beeindrucken uns Fresken aus dem 15, Jh.. Des weiteren das Maintor, die Judenschule, die Amtskellerei, das Adelmannhaus, usw. In der Info bekommen wir sehr freundlich den Weiterweg ins Werntal erklärt. Kurzer Aufenthalt in Wernfeld mit seinem Schloß. Auf der Strecke nach Arnstein entdecken wir eine alte Wehranlage zum Bewässern der Talwiesen. Bereits um 16 Uhr kommen wir  beim  Brückenwirt in Arnstein an.

Ein abendlicher Verdauungsspaziergang zum Schloß, Spital und Rosengarten gab uns den Eindruck einer lieblosen  und verlotterten Stadt.                   Tagesleistung 37 km.

Samstag, 30. August

Wieder ein sonnenreicher Tag. Weiter im Tal der Wern bis Werneck mit seinem rießigen Schloß. Das Schloß ist psychiatrische Anstalt, die Schloßkirche aber zu besichtigen. Hier treffen uns zum ersten Mal auf Balthasar  Neumann, er ist der Baumeister dieses Schlosses. Mittagspause unter einer Schatten spendenden Weide am Main. Fährüberfahrt in Wippfeld. Abstecher zum neoromanischen Kloster St. Ludwig, heute Mädchenpensionat. Der Radweg nach Volkach ist in beiden Richtungen stark befahren, auch die Hitze macht uns zu schaffen. Nach dem Zimmerbezug radeln wir sofort zurück zur Kirche im Weinberg. Sie beherbergt Tilmann Riemenschneiders wunderbare "Madonna im Rosenkranz". Zum Abendessen finden wir uns im Biergarten der "Linde" ein.         Tagesleitung 39,9 km.

Tilman Riemenschneider lebte von 1460 bis 1531. Er ist einer der größten deutschen Bildhauer und Bildschnitzer. Berühmt sind seine Grabmähler in Würzburg und Bamberg, seine Altäre in Dettwang Rothenburg und Creglingen.

 

Sonntag, 31. August:

Bei erneut herrlichem Wetter radeln wir weiter in Richtung Kloster Münsterschwarzach. Nach der Volkacher Mainbrücke entscheiden wir uns für die Variante über den Engelsberg nach Sommmerach und dort noch einmal für einen Aussichtsturm. Hier oben besteht die Welt nur noch aus Weinbergen, voller schwerer Trauben.

 

Der Aussichtsturm eröffnet einen weiten Blick, zwar kaum auf den Main, aber im Süden bis zum aufblauenden Steigerwald und der Frankenhöhe. In sau8ender Fahrt pfeifen wir wieder hinunter nach Sommerach und vollends an den Main.- Auf miserabler Wegstrecke schinden wir uns durch bis Mainsondheim. Fähre, dann Dettelbach.

Dettelbach
Dettelbach

Wir schieben den Berg hinauf, wenden uns nach rechts, der Wallfahrtskirche"Maria im Sand "zu . Man merkt der Kirche die vielen Wallfahrer an, so ausgeschmückt ist sie.  Wir bummel durch das hübsche Dettelbach, alles voller Fachwerk. Weiterfahrt nach Kitzingen, dort über die Mainbrücke zur HL.Kreuzkirche, wieder von Balthasar Neumann, errichtet in den Jahren1741- 1745. Wir nehmen den Radweg rechts des Mains, Sulzfeld sei schöner als Marksteft. Sulzfeld ist ein wunderschönes kleines Städtchen, mauerumwehrt mit vielen kleinen Türmen und romantischen Winkeln. Man möchte am liebsten bleiben. Auch Marktbreit macht einem die Weiterfahrt nicht leicht. Wir radeln weiter nach Ochsenfurt, auch zu einem hübschen Tor hinein auf den Marktplatz und weiter ins Hotel Schmied. Tagesleistung 49 km.

Residenz Würzburg
Residenz Würzburg

Montag , 1. September:

Heftige Donnerschläge wecken uns gegen 6 Uhr. Es regnet in Strömen. Mit dem Bayern-Ticket fahren wir zur Besichtigungstour nach Würzburg. Auf dem Weg zur Residenz hört der Regen schon wieder auf. Wir nehmen an einer Führung teil und schlendern in aller Ruhe durch die Räume. Der heutige Residenzbau ist in weiten Teilen Rekonstruktion, da die ursprünglichen Gebäude nach Bombentreffern am 16.03.1945 fast völlig ausbrannten. Nur das Herzstück (Vestibül, Gartensaal und Treppenhaus mit den FreskenTiepolos) blieb wunderbarerweise verschont- dank der genialen Wölbungsarchitektur eines freitragenden Riesengewölbes Balthasar Neumanns, die dem brennend herabstürzenden Dachstuhl standhielt. Diese Konstruktion wurde damals als Wahnsinn angesehen, aber so wurde das größte einteilige Fresko gerettet, das je gemalt wurde. Anschließend schlendern wir noch durch die großartige und weitläufige Gartenanlage mit ihrer Blumenpracht. Im alten Rathaus sind Bilder vom zerbombten Würzburg und ein Modell der zerstörten Stadt ausgestellt. Ebenso Aussagen von Zeitzeugen. Tief bewegt verlassen wir die Stadt Richtung Bahnhof.

 

Dienstag, 2. September:

Mehr Wetterglück kann man nicht haben! Heute müssen wir über Land, kein Fluß weist uns den Weg zu unserem letzten Übernachtungsort Lauda- Königshofen. Auf der Info in Ochsenfurt nannte man uns den Graubahnradweg, ebenso war die Ankunft in Würzburg gewesen. Der Graubahnweg verläuft auf einer ehemaligen Bahntrasse. In Ochsenfurt machen wir noch einmal kurz Halt am Pranger, dann geht's zum Tor hinaus, bis zur Thierbachmündung. Immer leicht steigend, doch gut zu meistern, gewinnen wir an Höhe. Vorbei am Karhäuserkloster Tückelhausen erreichen wir Gaukönigshofen, hervorgegangen aus einem Königshof Karls des Großen. Am heutigen Tag haben wir keine Zeit für Besichtigungen. Mittagsrast machen wir dann nach Röttingen, bereits an der Tauber. Auf sehr gutem Radweg erreichen wir Weikersheim und bald darauf Bad Mergentheim. Durch den Kurpark kommen wir  zum sehr belebten Maktplatz. Bereits um 16.30 Uhr sind wir am  Landhaus Gemrig in Königshofen. Der Eigentümer, zugleich auch Koch, ein gebürtiger Schwabe,  erzählt uns seinem Werdegang und seine Erfahrungen im Badischen. Tagesleistung 58 km.

Mittwoch, 3. September:

Nach einem üppigen Frühstück ist Abfahrt zum Bahnhof. Das Verladen der Räder klappt wie immer, einzig der Zugbegleiter meint , wir wären zu langsam, dabei behindert er uns nur. Wir kommen um 13.47 Uhr in Ebingen an. Gesamtleistung = 300 km.

Wieder durften wir  schöne und erlebnisreiche Tage in Harmonie miteinander verbringen.

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